Freitag, 29. September 2017

Hurra! Es sind Ferien

Nun sind endlich Ferien, aber nicht für uns. Und auch nicht bei den 10. Klässlern weil sie bald Prüfung haben. Achja und hatte ich schon erwähnt das vor den Ferien noch nicht geklärt war, ob Ferien sind oder erst später? Da herrscht ein bisschen Chaos. Jedenfalls sitzen wir  jetzt jeden Tag mit den Lehrern zusammen in der Schule, ähm sorry Kindergarten natürlich und arbeiten einen neuen Lehrplan für das kommende Jahr aus. Wir haben viel gebetet Gott möge uns gute Gedanken geben, wie wir alles unter einen Hut bekommen. Wir sind ja keine Fachmänner, sondern nur zwei Abiturienten, die die Schule nicht besonders gemocht haben. Tatsächlich war das erste Meeting in unsere Augen sehr gut. Wir sprachen alles an wo, wie wir denken daran gearbeitet werden muss. Das fing bei Spaß-Aktivitäten im Unterricht an und ging bis hin zur Hygiene und Ordnung. Schon krass, dass uns, doch schon etwas verpeilten Leuten und vielleicht nicht ganz so ordentliche Personen, diese Punkte auffallen^^. Die Vorschläge wurden fast alle gut aufgenommen und wir haben ein bisschen das Gefühl wir können helfen.
Eine kleine coole Geschichte mit Gott: Vor einigen Tagen ist eine neue Lehrerin mit zum Team gestoßen und wir hatten den Eindruck, dass sie unsere Ideen nicht sehr toll findet, sondern eher die Meinung vertritt, die Kindergartenkinder müssen da sitzen und pauken. Das war nicht so nett und wir wussten nicht wie wir mit ihr umgehen sollen. Lukas betete für sie, dass wir gut miteinander klar kommen. Am nächsten Tag redeten wir ein bisschen mit ihr und siehe da es stellte sich heraus, dass sie Christin ist. Sie war begeistert von unserem Liederbuch und wir sollten ihr unbedingt die Lieder beibringen. Damit hatten wir so gar nicht gerechnet. Als wir sie fragten ob wir mal mit in ihre Gemeinde dürften meinte sie aber, dass wir das selbst organisieren müssten und wir bloß nicht ihren Namen erwähnen sollten. Wenn das raus kommt, dass sie uns von ihrer Gemeinde erzählt hätte würde sie von der Direktorin Ärger bekommen. Das fanden wir irgendwie sehr krass. Auf der einen Seite wird uns erzählt, dass die hier alle sehr Tolerant sind auf der anderen Seite nicht. Wir hoffen sehr dass wir durch sie einen Kontakt zu einer christlichen Gemeinde finden. Wir hätten richtig Lust so eine Gemeinde mal kennen zu lernen.
Leider hatte der arme Lukas ein paar Tage einen heftigen Männerschnupfen der ihn sehr quälte^^  Aber ansonsten geht es uns sehr gut, wir werden viel zu reichlich versorgt. Es ist manchmal ein bisschen anstrengend tausendmal „nein“ zu sagen, bevor man noch fett und rund wird.

Gebetsanliegen:
Ideen für einen kindgerechten indischen Lehrplan im Kindergarten
Sprachkenntnisse in Englisch und Telugu
Dass sich die Moskitos von uns fern halten

Weg zur Schule. Lukas mit unseren Gastschwestern.



Weg im Bus zur Schule


Ratet mal wie viele Personen in den Van passen!?

Die Kinder vom Aarti Home sind echte Künstler.






Selbst in der Schule sitzen die Affen nur rum^^ (Es sind übringens 24 Personen die in den Van passen, mach das mal nach)    

Montag, 18. September 2017

So ein Kindergarten

Wir waren erst sehr unzufrieden nachdem wir unsere Aufgabe erfahren hatten. Eine Kindergartenklasse in drei verschieden Sprachen mit zu unterrichten, mit Kindern, die sich kaum konzentrieren können, die einfach nur rumspringen und spielen wollen. Es ist auch sehr schwer mit den Kindern zu reden und ihnen etwas zu erklären. Sie sprechen ja nur ein paar Wörter Englisch, ansonsten eben Telugu. Am nächsten Tag änderte sich einiges. Sandhya, die Gründerin und Leiterin des Aarti Village und der Schule, kam zu einem Meeting in die Schule. Sie fragte uns, wie es in Deutschland mit dem Schulsystem aussehe und wir erzählten ihr, dass es komplett anders ist. Der Kindergarten ist keine Schule wo man auf seinen Stuhl sitzt und lernt, sondern ein Ort wo ein Kind selbst die Welt entdecken kann, lernt in einer Gemeinschaft zu leben und viel spielt. Sie meinte, sie wünscht sich einen Kindergarten nach deutschem Vorbild und wir sollten in den Ferien den Lehrplan mit neu ausarbeiten. Jedoch sollten die Kinder trotzdem nach dem Kindergarten das Alphabet in drei Sprachen beherrschen, dazu einige Wörter und Mathe. Das wird eine große Herausforderung für uns, einen Indischen Kindergarten nach deutschem Prinzip aufzubauen. Die Kinder müssen viel lernen sollen aber gleichzeitig Spaß haben. Jedenfalls haben wir endlich eine richtige Aufgabe und werden unser Bestes tun.

Falls ihr Ideen habt, (Lern)Spiele und Lieder kennt auf Englisch, Deutsch usw. könnt ihr die uns gerne zusenden. Auch worauf wir besonders Wert legen sollten. Für Kinder von 3-5 Jahren.


Wir spürten diese Woche auch sehr, dass in Indien 6 Tage Schule sind und nur ein Tag frei. An diesem freien Sonntag haben wir den Wasserfall besichtigt, der in der Regenzeit sehr groß ist. Es war ein richtiges Abenteuer, da durch das viele Regenwasser nur schwer zu erkennen war, wo der Weg ist. Dazu kam das ständige anlabern der Inder, ob sie mit uns ein Selfie machen können. Für sie sind wir hier mit unserer weißen Haut eine echte Attraktion. Das war sehr anstrengend, als wenn wir Außerirdische wären. Dann sind wir noch auf den Berg zum Tempel gewandert. Der war nichts Besonderes aber es gab eine schöne Aussicht.

Nach unserer Wanderung sind wir ins Aarti Village gegangen und haben mit den Kindern gespielt und Zeit verbracht. Das war sehr schön und hat Spaß gemacht.

Lukas und Sarah beim Palakolda- Wasserfall


Übrigens ist unsere Klimaanlage eingebaut worden und wir können endlich mit deutschen Temperaturen schlafen. Das ist so ein Geschenk. Jetzt brauchen wir vielleicht doch einen Decke.



Gebete:
Hilfe beim erstellen eines Lehrplans für die Kindergartenkinder, woran sie Spaß haben
Klarkommen mit den neuen Arbeitszeiten, 6 Tage in der Woche
Lernen von Englisch und Telugu
Auskommen mit der Indischen Hygiene


Sagen wir so, in der Dreckbrühe wollen wir lieber nicht baden



















Mittwoch, 13. September 2017

Ich hab Polizei

Die Vorschüler in ihrer Frühstückspause
Heute war die Direktorin in der Schule. Sie gab uns nun nach drei Tagen hin und her endlich eine klare Ansage was wir machen werden. Von früh bis Mittag unterstützen wir nun die Lehrerinnen beim Unterricht. Sie geben Mathe, Englisch, Telugu, Hindi & Bio. Die Preschool Kinder sind übrigens in dem Alter wie Kindergartenkinder in Deutschland und lernen schon drei Sprachen. Das ist ziemlich hart, wie wir finden. Nach dem Mittagsschlaf gehört uns dann zwischen um 3 und um 4 eine Stunde, in der wir Deutsch unterrichten können. Das werden wir wohl größtenteils mit Spielen und Liedern machen. Denn nach dem Schlafen und eine Stunde vor Schulschluss wird mit Vorschülern wohl nicht viel anzufangen sein. Mal schauen wie viel da hängen bleibt.

Gestern hatten wir dann noch das Vergnügen die Hauptwache der Polizei in Kadapa zu besuchen. Auf dem weg da hin fuhren wir an einer Demo vorbei. Viele Inder schrien empört irgendwas rum. Später wurden wir informiert, dass vorgestern irgendein indischer Gelehrter ein Buch veröffentlichte, welches Menschen einer bestimmten Kaste diskriminiert. Das war wohl zu viel für die armen Streikenden.
Wir warteten dann gut 45 min in einem bütend heisen Schuppen bevor wir in das Hauptgebäude durften. Dort wurden wir dem Polizeisuperintendenten von Kadapa vorgestellt, der uns anhand unserer Registrierungsanträge identifizierte. Zum Glück half uns dabei Maduka. Ein immer gut gelaunter Inder und unser Stimmungsretter der letzten Tage. Außerdem hatten wir dort ein interessantes Gespräch über die Bibel, mit Samuel, einem Angestellten auf der Wache. Er hat uns auch den Namen einer Kirche in Kadapa genannt. Vielleicht ergibt sich da ja was.

Vor wenigen Minuten erreichte uns dann noch die Nachricht, dass unsere Klimaanlage morgen eingebaut werden soll. Wir glauben zwar erst daran, wenn es tatsächlich passiert ist aber trotzdem werden wir vorsichtig optimistisch.

Sonnenuntergang vom Hausdach



Montag, 11. September 2017

Schulanfang

Der Garten im Aarti Village
Gestern konnten wir uns endlich das Aarti Village anschauen. Wir haben eine Führung durchs Gelände bekommen und viel mit den Kindern gespielt. Das war ziemlich spaßig und hat uns allen viel Freude bereitet.

Ein paar Häuser des Aarti Village

Die Kinder sind richtig begeistert uns zu sehen und haben sich uns gleich alle vorgestellt. Die Namen sind aber größtenteils so kompliziert, dass man sie sich schwer merken kann. Aber Übung macht den Meister. Wir hatten dann auch ein längeres Gespräch mit dem Leiter der Organisation. Er erklärte uns viel über den Aufbau des Dorfes und unsere kommenden Aufgaben- wir werden Deutschunterricht geben. Darüber sind wir recht froh, weil Deutsch, das können wir auf jeden Fall ziemlich gut.

Viele Kinder im Schulhof
Heute früh hieß es dann um 6 Uhr aufstehen um mit den Kindern im Schulbus zur Schule zu fahren. Dort saßen wir den ganzen Tag an unseren Registrierungsformularen für die indische Einwanderungsbehörde. Das hat genervt. Aber wir konnten viel mit den Kindern reden und hatten wieder die Möglichkeit die Namen zu lernen und da machen wir tatsächlich Fortschritte. Erst dreiviertel 5 fuhr uns dann der Bus zurück zum Aarti Village und halb sieben waren wir erst daheim. Das ist ziemlich spät, wenn wir daran denken, dass wir dann noch Unterricht vorbereiten und ein bischen ausspannen wollen. Wir hoffen da wird sich eine Lösung fürs Zeitmanagement finden. Morgen früh gehts dann wieder in die Schule um den Lehrplan für unseren Unterricht zu erstellen. Wir sind gespannt ob das was wird.
Speisesaal der Schule


Gebete:
- baldiger Einbau der Klimaanlage (wir kriegen Nachts bald einen Hitzekoller)
- genug Zeit für unsere Aufgaben und uns selbst
- gute Ideen und Segen für unseren Lehrplan und den Unterricht



PS: Wir haben hier im Dorf viele kleine und große Affen. Bis jetzt wissen wir nicht genau ob die niedlich sind oder vielleicht kleine Langfinger. Auf jeden Fall verstehen wir jetzt die Gitter vor den Fenstern.
Babyaffe
Mamaaffen mit Kindern am Bauch


Der Wanderpfad in die Berge in unserer Nähe. Den werden wir wohl bald mal erkunden.

Freitag, 8. September 2017

Start in Kadapa



Erster Flug mit Propellern
Gepäcktrecker in Kadapa
Am Mittwoch brachen wir mit dem Flugzeug nach Kadapa auf. Nach einer sehr intensiven Kontrolle am Flughafen und dem Bangen und Warten, das unser Flug nach Kadapa nicht gestrichen wird,( die andern Inlandflüge von TruJet wurden fast alle gestrichen, irgendwie haben wir Pech mit den Airlines) kamen wir mit einer großen Propellermaschine in Kadapa auf einem winzigen Flughafen an wo am Tag, wenn überhaupt, nur eine Maschine landet oder startet. Wir wurden freundlich in Empfang genommen und zu unserem Apartment gebracht, wo wir ein Zimmer und ein Bad für uns alleine haben. 
Flughafenbus in Kadapa.
Das ist der Fluss Pennar, der neben Kadapa liegt

 Mehr als zwei Betten und zwei Schränke stehen nicht drinnen, da das Haus sehr neu ist. In unseren Augen kann man das mit dem „neu“ nicht so sagen aber wir wollen ja nicht meckern ;) Im Unteren Teil des Hauses wohnt eine Familie mit zwei Mädchen. Die Mutter macht uns jeden Tag unsere Mahlzeiten und bringt uns Tee. Sie fegt aller paar Tage unser Zimmer, das ist uns sehr peinlich aber für sie ist es selbstverständlich.
Mit den beiden Mädchen üben wir immer mal ein bisschen Englisch, wenn sie uns voller Stolz ihre Schulhefte zeigen oder sie üben mit uns etwas Telugu. Sie sind sehr offen und wollen am liebsten den ganzen Tag mit uns spielen. 

Gewitter vom Balkon aus
Unser leckendes Fenster
Die erste Nacht in unserem Apartment war schrecklich, da es die ganze Nacht sehr böse gewittert und gestürmt hat. Dazu kam, dass unser Fester über dem Bett undicht war und es ständig rein regnete. Am nächsten Tag wollten wir in die Stadt einkaufen gehen, alleine kommen wir hier nicht weg, da wir außerhalb der Stadt leben. Die Kleidung ist nicht so billig, wie wir erwartet haben.




Der Lehrerworkshop. Das war ziemlich eigenartig

 Heute wurden wir in die Schule eingeladen, zu einem dreitägigen Workshop mit dem Thema: „ Werte eines Lehrers“. Nachdem wir erstmal 1 ½ Stunden zu spät gekommen sind, weil die lieben Inder Vorort haben es nicht so mit der Pünktlichkeit, merkten wir schnell, wir verstehen wenig von dem indischen Englisch und dazu noch ein Mix aus Telugu. 



Wir wissen bisher noch nicht viel über das, was wir hier machen sollen außer, dass wir vielleicht schon ab Montag Deutsch unterrichten dürfen, darauf freuen wir uns sehr. Es ist sehr kompliziert die Inder zu verstehen da sie alle sehr undeutliches und nuschelndes Englisch sprechen, wenn überhaupt.



Gebete
-        für Klarheit ,wo wir helfen können
-        Gutes verstehen des Indischen Englisch
-        Schnelle Fortschritte beim Englisch und Telugu lernen
-        Das unsere Klimaanlage bald installiert wird (Sarah konnte die letzten Nächte kaum schlafen 32C° waren zu krass)

Dienstag, 5. September 2017

Welcome to India

Wir sind in Indien angekommen.
Wider aller Befürchtungen startete unsere Air Berlin Maschine und brachte uns gut, wenn auch mit 45 Minuten verspätung nach Abu Dhabi. Dort mussten wir sehr schnell in den Anschlussflieger umsteigen. Circa um 3 Uhr morgens Ortszeit landeten wir schließlich in Hyderabad.

Abu Dhabi bei Nacht



 Dort stellten wir schnell fest, dass unser Gepäck durch die Hektik in Abu Dhabi dort geblieben war. Nach vielem nachforschen und rumfragen bestätigte man uns, dass das Gepäck sobald wie möglich nachgeliefert wird. Erst als wir dann noch nach langem Suchen endlich unseren Fahrer fanden, der uns zu unserer Unterkunft fuhr konnten wir endlich so richtig in Indien ankommen. Es ist hier warm, betriebsam, anders aber doch unglaublich schön. Unsere Gastmutter in Hyderabad nahm uns sehr herzlich auf und versorgte uns mit allem nötigem. Wir sind hier sehr luxuriös untergebracht. Heute Nachmittag um 5 erreichte uns zum Glück auch unser Gepäck. Jetzt sind wir rundum gut versorgt und können erstmal richtig entspannen, bevor es morgen nach Kadapa geht. Wir sind dankbar und froh, dass alles so gut geklappt hat und freuen uns auf das Jahr in Indien, welches uns erwartet. 

Rajiv Gandhi Airport in Hyderabad. Wir suchen unsere Rucksäcke.


Blick vom Balkon unserer Unterkunft. Welcome to India













Sonntag, 3. September 2017

Flugzeug oder Bus?




Morgen werden wir theoretisch nach Abu Dhabi und dann weiter nach Hyderabad fliegen. „Theoretisch“ bedeutet, dass wir mit dem Web Check-In Probleme hatten und daher heute nochmal am Flughafen waren, um sicher zu gehen, dass wir für den morgigen Flug gelistet sind. Das heißt aber nicht, dass wir morgen fliegen werden. Wir haben heute am Flughafen erfahren, dass die heutige Abu Dhabi Maschine  von Air Berlin ausgefallen ist und dazu noch andere Flüge, von unserer Airline. Ob wir fliegen werden, erfahren wir erst morgen früh. Wir hoffen sehr darauf und bitten um eure Gebete, dass unsere Nerven geschont werden und wir morgen abheben dürfen. Sonst müssen wir uns vielleicht einen Flixbus suchen 😉