Dienstag, 13. März 2018

Einmal quer durch die Woche und dann zurück ins Mittelalter:)


Am 02.03.2018 feierten wir Holi. Dieses Fest dürfte mittlerweile auch in Deutschland bekannt sein. Man wirft viele bunte Farben durch die Gegend und wird sehr dreckig. In Südindien ist das Fest eigentlich nicht so populär, aber wir haben seit ein paar Tagen einen Amerikaner da, der einen kleinen Imagefilm über das Aarti Village dreht und der kaufte kräftig Farbpuder ein. Es war ein sehr cooler Nachmittag und am Abend wurde noch getanzt. Jedoch bekamen wir die Farbe nicht wieder ganz von der Haut, und Lukas Kopfhaut schimmert bis heute noch pink. Den Samstag darauf waren wir im Shilparamam Park zusammen mit der Preschool, das ist wie ein kleiner Freizeitpark auf indische Weise. Es gab einen coolen Spielplatz wo die Kinder echt Spaß hatten, jedoch wurden wir zum Frühstück von ein paar Affen attackiert. Am 8. März war internationaler Womensday. Am Tag zuvor haben die Frauen der Vijay Foundation Trust ein paar Spiele veranstaltete. Zitronenlöffellauf, auf Zeit Saree zusammenfalten und eine Kombination von Turmbau mit Bechern und so viele Bananen wie möglich essen. Es war sehr lustig im Zitronenlauf hat Sarah sogar den ersten Platz belegt aber im Sari (5,5m langes Tuch und häufiges Bekleidungsstück) zusammenfalten hatte sie natürlich keine Chance. Die Siegerehrung war am nächsten Tag zum Womens Day. Und was hat Sarah gewonnen… Trommelwirbel…..einen Koffer^^ Es war der Hammer, wir haben sehr viel gelacht über das Geschenk. Am Freitag wurden wir zum Abschluss der 10 Klasse eingeladen. Die hatten ihre Exams zwar noch vor sich aber warum sollte man nicht feiern? Es war wie immer, wir als Freiwillige mussten mit vorne auf der Bühne sitzen und ab und zu eine Rede halten, die natürlich nicht vorher angekündigt war sondern spontan laufen musste. Nun endlich musste Sarah auch mal ein paar Worte an die versammelte Mannschaft verlieren, vorher konnte sie sich immer gut davor drücken. Es waren nur ein paar Sätze aber sie hat es gemeistert ganz ohne Fehler, wer hätte das gedacht. In Indien wird man sehr oft auf die Probe gestellt ob man will oder nicht.

Am Sonntag hatten wir endlich die Gelegenheit nach Palempalli zu fahren. Das ist ein kleines Dorf im Norden von Kadapa wo fast alle Töpfer der Region leben. Seit ein paar Tagen ist ein Ehepaar aus San Francisco zu Besuch die für drei Wochen bleiben und Töpferworkshops geben. Die Töpfer der Region verdienen nicht viel Geld und wollten sehr gerne einem anderen Beruf nachgeben, Sandhya die Gründerin des Aarti Homes will sie aber ermutigen das Töpfern nicht aufzugeben und so fördert das Vijay Programm die Töpfer. Einige haben mittlerweile eine elektronische Drehscheibe aber das ist eher schlecht wenn Stromausfall ist. Daher arbeiten viele noch auf die alte Weise mit einem Schwungrad, was angeschoben wird. Gebrannt werden die Töpfe in einer Erdgrube, wo dann ein Feuer entzündet wird. Es war sehr interessant und wie eine Zeitreise zurück ins Mittelalter.

Seit gestern sind wir in der Schule nun zum Halbtagsprogramm gewechselt, damit man der Mittagshitze entfliehen kann. Das bedeutet aber auch, dass man eher aus den Federn muss. Uns fällt das grade nicht so leicht jeden Tag um 5 aufzustehen aber wir hoffen, dass wir das die sechs Wochen bis zu den Sommerferien durchhalten.

Gebetsanliegen:

  •   Gute Tagesanfänge trotz Morgenmuffligkeit
  •   Nach wie vor Geduld im Umgang mit der Kultur hier (besonders was Zuverlässigkeit angeht)



Shilparamam Park



Jackfrucht

Töpferdorf Palempalli 

Schwungrad fürs Töpfern

Die linken kleinen Tonkrüge kosten nur 10 Rs. ( 14 Cent je nach Kurs) die größeren 20 Rs.

In diesem Erdhügel werden die Krüge gebrannt.

Danach sehen sie so aus, wenn Wasser dazu gegeben wir werden sie schwarz, was auch sehr beliebt auf dem Markt ist, aber dabei gehen auch immer viele Krüge kaputt.

Alle nehmen am Verkehr teil.

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Holi mit unserer Mitfreiwilligen aus Singapur

Freitag, 2. März 2018

Besuch aus der Heimat



Wir melden uns mal wieder zu Wort. Der Februar ging schnell vorbei aber es ist ganzschön was los gewesen.
Im Guesthouse wo wir wohnen gab es Mitte Februar überraschend eine Änderung. Wir wurden abends, noch vor dem Abendbrot von Sankaramma, der Verantwortlichen für unser Essen und die Unterkunft, heruntergerufen. Sie erzählte uns, dass wir von morgen an Frühstück wieder in der Schule essen würden. Als wir sie fragten warum platzte dann die Bombe. Unsere Hausmutter würde mit ihrer Familie ausziehen. Das kam ganzschön plötzlich. Wir hatten erstmal befürchtet, dass durch das umorganisieren der Mahlzeiten wieder viel in die Hose gehen würde aber tatsächlich klappte das diesmal erstaunlich gut. Nun mussten wir mit Kujala das Guesthouse selbst in Schuss halten. Dabei merkten wir, dass es richtig gut tut einmal wieder alltägliche Sachen wie Wäsche waschen oder putzen selbst zu machen. Schon komisch, dass man sich über sowas freuen kann. Nach einer Woche provisorischer Regelung kam dann eine neue Familie, die zuvor im Aarti Village gelebt hat.  Manchmal kommen hier Veränderungen ziemlich plötzlich.
Der Februar war außerdem geprägt von der Arbeit an den Bewerbungen. Nach wie vor müssen wir uns gegenseitig dazu motivieren aber wir machen Fortschritte. Sarahs erste Bewerbung ist raus und auch bei Lukas nimmt es langsam Formen an.
Am 23. Februar hatten wir eine Premiere. Wir freuten uns riesig über unseren ersten Besuch aus Deutschland. Lukas‘ Bruder David und dessen Freundin Christina verbringen ihren Urlaub in Indien und haben knapp 5 Tage bei uns verbracht. Es war so schön vertraute Gesichter zu sehen und Neuigkeiten aus der Heimat zu hören. Außerdem konnten wir zusammen Lukas‘ Geburtstag feiern. Er wurde am Morgen mit einer Mohntorte überrascht, seine absolute Lieblingstorte. David hatte den halben Rucksack voller Geschenke und Post und konnte das dann alles loswerden. Am Abend kauften wir dann eine 5kg Torte und feierten damit dann eine riesen Party im Aarti Village mit über 120 Kindern.
Die Hälfte unseres Freiwilligendienstes ist nun vorbei und wir haben so langsam gelernt, wie man mit all den großen und kleinen Problemen am besten umgehen muss. Trotzdem ist es oft sehr anstrengend. Aber die Abwechslung die wir durch Reisen und Besuch seit Januar regelmäßig bekommen tut uns da sehr gut.

Gebete
- Gesundheit
- Geduld
-Gute Ideen für die Bewerbungen

PS: Über Holi berichten wir demnächst ;)

Lukas Geburtstagstorte, es wollten ja alle was abbekommen:)
Alle Jahre wieder ist mal Stromausfall.....















Bei Affens zu Besuch^^



Bei Amazon ist das Toilettenpapier billiger, was soll man da machen?
Clay Day

Zwei in einem.




Vondimitta Tempel