Montag, 9. April 2018

Fetenmarathon


Ugadi-Feier
Es ist schon fast wieder einen Monat her seitdem wir uns zuletzt gemeldet haben. Wir haben nun nicht mehr so viel Stress in der Preschool und können die Tage etwas ruhiger angehen. In den letzten drei Wochen haben wir wieder oft in der neu gestalteten Bibliothek geholfen. Da gibt es immer noch viel zu sortieren, einzuordnen und reparieren.

Die Götterbilder waren der Mittelpunkt der Ugadi-Zeremonie
Am 18. März feierten wir Ugadi. Das ist das Telugu Neujahr und ein großes Fest in unserem Bundesstaat Andhra Pradesh. Am Tag zuvor wurde in der Preschool eine große Zeremonie abgehalten, in welcher unsere Direktorin die hinduistischen Götter um Glück und Gelingen für das neue Jahr bat. Für uns war der Tag ziemlich stressig, weil Geetha, die Hauptverantwortliche der Preschool kurz nach Schulstart wegen eines Notfalls weg musste. Wir versuchten mit den Lehrern zusammen alles Notwendige zu organisieren, das war aber ganzschön nervenaufreibend. Zum Glück hatten wir am Tag darauf frei und konnten uns entspannen.

Eine Woche später, am 23. März gab es dann für uns eine Premiere, auf die wir uns lange gefreut hatten. Wir waren zur Hochzeitsfeier von Shiva, einem der Fahrer, eingeladen. Zusammen mit einigen anderen fuhren wir in Shivas Dorf. Dort fand die traditionelle Hochzeitszeremonie statt. Leider blieben wir nur eine Stunde aber es war Zeit genug um einen kleinen Eindruck von einer indischen Hochzeitsfeier zu bekommen. Bräutigam und Braut waren reichlich geschmückt und folgten unter Anleitung eines hinduistischen Priesters den zahlreichen Ritualen. Am Ende hatte dann jeder Gast die Möglichkeit ein Foto von sich und dem Brautpaar zu machen.
Während der Zeremonie schüttet das Brautpaar Reiskörner auf den Kopf des anderen










Unser Dachabendmahl
Beginnend von Montag darauf fasteten wir eine Woche lang. Das war eine interessante Erfahrung, auch wenn wir manchmal vor lauter Hunger ziemlich griesgrämig waren. Am Donnerstag dachten wir an das Tischabendmahl, dass am Abend daheim in Deutschland gefeiert werden würde. Kurzerhand entschlossen wir uns Brötchen zu backen um auch Abendmahl feiern zu können. Zusammen mit dem Wein, welchen wir noch von Nagpur hatten, brachen wir abends auf dem Hausdach das Brot/ Brötchen und teilten den Wein. Es tat gut so etwas Vertrautes zu tun. Am Ostersonntag brachen wir dann das Fasten und freuten uns riesig über das Frühstück, es gab nämlich Dosa. Großartig feiern konnten wir das Osterfest aber leider nicht, weil das hier in Kadapa keine große Tradition hat. Wir freuten uns aber sehr am Abend mit Lukas‘ Familie zu telefonieren.

Letzten Samstag hatten wir dann noch ein besonderes Ereignis. In der Schule fand das Jahresfest statt. Dabei wurden die drei besten Schüler jeder Klasse ausgezeichnet und wir konnten sehr viele Tänze anschauen, welche von den Schülern vorgetragen wurden. Leider hatte bis zu dem Tag keiner gewusst, dass zeitgleich im Freigelände gegenüber der Schule eine große Tagung der kommunistischen Partei Indiens stattfinden würde. Die ganze Straße zur Schule hin war voller Menschen, Polizisten und Soldaten und die Musik der Veranstaltung beschallte das ganze Viertel. Wieder einmal wurde uns bewusst, dass man in Indien wirklich mit allem rechnen muss.

Unser Schulhof mit Bühne



In den letzten Tagen mussten wir außerdem dreimal Abschied nehmen. Einmal von dem netten Ehepaar aus San Franzisco, mit dem wir drei lustige Wochen in unserem Guesthouse hatten, zum anderen von dem Freiwilligen aus Los Angeles, welcher zwei Monate hier war und dann noch von einem weiteren Freiwilligen aus den USA. Die Abschiede waren nicht zu schwer aber wenn wir daran denken, dass Kujala, unsere Zimmernachbarin und gute Freundin aus Singapur Anfang Mai zurückreist wird uns ganz anders. Hoffentlich verkraften wir das recht gut.

Gebetsanliegen:
- Motivation für die letzten zwei Wochen Schule
- Kraft für den Abschied von Kujala
- Segen für die Bewerbungen die schon raus sind oder noch rausgehen 

Yoga-Day in der Preschool. Da muss man hart gelenkig sein um mittmachen zu können.