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Ugadi-Feier |
Es ist schon fast wieder einen Monat her seitdem wir uns
zuletzt gemeldet haben. Wir haben nun nicht mehr so viel Stress in der
Preschool und können die Tage etwas ruhiger angehen. In den letzten drei Wochen
haben wir wieder oft in der neu gestalteten Bibliothek geholfen. Da gibt es
immer noch viel zu sortieren, einzuordnen und reparieren.
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Die Götterbilder waren der Mittelpunkt der Ugadi-Zeremonie |
Am 18. März feierten wir Ugadi. Das ist das Telugu Neujahr
und ein großes Fest in unserem Bundesstaat Andhra Pradesh. Am Tag zuvor wurde
in der Preschool eine große Zeremonie abgehalten, in welcher unsere Direktorin
die hinduistischen Götter um Glück und Gelingen für das neue Jahr bat. Für uns
war der Tag ziemlich stressig, weil Geetha, die Hauptverantwortliche der
Preschool kurz nach Schulstart wegen eines Notfalls weg musste. Wir versuchten
mit den Lehrern zusammen alles Notwendige zu organisieren, das war aber
ganzschön nervenaufreibend. Zum Glück hatten wir am Tag darauf frei und konnten
uns entspannen.

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Während der Zeremonie schüttet das Brautpaar Reiskörner auf den Kopf des anderen |
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Unser Dachabendmahl |
Beginnend von Montag darauf fasteten wir eine Woche lang.
Das war eine interessante Erfahrung, auch wenn wir manchmal vor lauter Hunger
ziemlich griesgrämig waren. Am Donnerstag dachten wir an das Tischabendmahl,
dass am Abend daheim in Deutschland gefeiert werden würde. Kurzerhand
entschlossen wir uns Brötchen zu backen um auch Abendmahl feiern zu können.
Zusammen mit dem Wein, welchen wir noch von Nagpur hatten, brachen wir abends
auf dem Hausdach das Brot/ Brötchen und teilten den Wein. Es tat gut so etwas
Vertrautes zu tun. Am Ostersonntag brachen wir dann das Fasten und freuten uns
riesig über das Frühstück, es gab nämlich Dosa. Großartig feiern konnten wir
das Osterfest aber leider nicht, weil das hier in Kadapa keine große Tradition
hat. Wir freuten uns aber sehr am Abend mit Lukas‘ Familie zu telefonieren.
Letzten Samstag hatten wir dann noch ein besonderes
Ereignis. In der Schule fand das Jahresfest statt. Dabei wurden die drei besten
Schüler jeder Klasse ausgezeichnet und wir konnten sehr viele Tänze anschauen,
welche von den Schülern vorgetragen wurden. Leider hatte bis zu dem Tag keiner
gewusst, dass zeitgleich im Freigelände gegenüber der Schule eine große Tagung
der kommunistischen Partei Indiens stattfinden würde. Die ganze Straße zur
Schule hin war voller Menschen, Polizisten und Soldaten und die Musik der Veranstaltung
beschallte das ganze Viertel. Wieder einmal wurde uns bewusst, dass man in
Indien wirklich mit allem rechnen muss.
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Unser Schulhof mit Bühne |
In den letzten Tagen mussten wir außerdem dreimal Abschied
nehmen. Einmal von dem netten Ehepaar aus San Franzisco, mit dem wir drei
lustige Wochen in unserem Guesthouse hatten, zum anderen von dem Freiwilligen
aus Los Angeles, welcher zwei Monate hier war und dann noch von einem weiteren
Freiwilligen aus den USA. Die Abschiede waren nicht zu schwer aber wenn wir
daran denken, dass Kujala, unsere Zimmernachbarin und gute Freundin aus
Singapur Anfang Mai zurückreist wird uns ganz anders. Hoffentlich verkraften
wir das recht gut.
Gebetsanliegen:
- Motivation für die letzten zwei Wochen Schule
- Kraft für den Abschied von Kujala
- Segen für die Bewerbungen die schon raus sind oder noch rausgehen
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Yoga-Day in der Preschool. Da muss man hart gelenkig sein um mittmachen zu können. |