
In den letzten Wochen sind 9 neue Freiwillige aus Amerika,
Österreich und Deutschland im Aarti Home angekommen. Zwei davon bleiben für ein
Jahr aber die meisten nur für 1 ½ Monate. Es ist schön sich mal wieder mit
anderen auszutauschen und Spaß zu haben. Jedoch ist es für uns auch etwas anstrengend
und stressig, so viele Personen auf einmal, wo wir doch die letzten Monate fast
alleine oder mit maximal noch einem weiteren Freiwilligen im Gästehaus gelebt
hatten. Durch die neuen ganzjährigen Freiwilligen haben wir gemerkt, dass bei
uns nun doch etwas die Luft raus ist und wir nicht mehr ganz die Energie wie am
Anfang haben. Es sind jetzt noch ca. 4 Wochen und die nächsten Tage werden wir
uns schon ausregistrieren müssen. In der Preschool ist es gerade schwierig an
neuen Ideen zu arbeiten, weil unsere Preschool-Leiterin eine neue Aufgabe mit
dazubekommen hat. Dadurch hat sie nun nur wenig Zeit für die Preschool und wir
somit auch wenig Zeit Sachen anzusprechen. Uns frustriert das etwas, weil wir
sehen, dass sich so nichts weiterentwickeln kann. Eigentlich müsste sie
Bescheid geben, dass sie zu viele Aufgaben hat und sich nicht mehr auf ihre
eigentliche Arbeit konzentrieren kann aber das tut sie nicht. Es ist ein
Problem der Kommunikation und des Respekts vor den Höhergestellten aber
wir
sind der Meinung, dass wir nicht
immer für sie sprechen können. Sie müssen selbst den Mut finden Sachen
anzusprechen wenn etwas nicht funktioniert oder Aufgaben zu viel werden. Uns
hat dieses Jahr sehr der Spruch geprägt: „ Wir können die Pferde zum Wasser
führen aber Trinken müssen sie alleine“ Mit unserer Preschool-Leiterin haben
wir schon viel darüber geredet aber die Angst vor den Höhergestellten ist zu
groß, zumindest haben wir dieses Empfinden.
Da jetzt sehr viele Freiwillige und außerdem Besuch aus
England da war besuchten wir ein Weberdorf außerhalb von Kadapa. Dort stellen
Weber noch an alten klapprigen Holzwebstühlen ganz ohne Elektrizität Stoffe für
Sarees und Kleider her. Es war sehr interessant zuzusehen und im Gegensatz zu Mysore, wo alles maschinell hergestellt
wurde, war das dort eine Heidenarbeit. Wir waren richtig begeistert, denn wir
haben sowas vorher, wenn überhaupt, nur in Museen gesehen aber nicht in einer
Form, dass Menschen damit ihr Geld verdienen. Aber Bewohner des Dorfes meinten
auch, dass diese Arbeit ausstirbt und alles zum Maschinellen übergeht.
Vor zwei Wochen haben wir außerdem einen todgefahrenen
Skorpion gefunden und wir waren erst ein bisschen überrascht, dass es die hier
überhaupt gibt, weil uns noch niemand davon erzählt hatte. Wir fragten eine
Einheimische und diese sagte, sie wusste auch nicht, dass es die hier gibt.^^
Achja die Inder… Seitdem sind wir etwas vorsichtiger, Schlangen sind ja schon komisch
aber Skorpione erst. Dazu kommt das wir im Internet nicht herausfinden konnten
welche Art das war. Tod und Verderben^^
Eine Sache die uns sehr begeistert ist unser Gott. Die Kinder
im Aarti Home haben regelmäßig Läuse, uns ist das ab und zu aufgefallen aber
nicht so, dass es uns allarmiert hat. Seitdem die neuen Freiwilligen da sind
wird das Thema öfters angesprochen und wenn man die Harre der Kinder genauer betrachtet
sieht man tatsächlich das Unheil. Uns hat das vorher aber nie abgehalten mit
den Kindern zu spielen und zu kuscheln. Es ist aus unserer Sicht wirklich ein
Wunder, dass wir das ganze Jahr über kein einziges Mal Läuse bekommen haben,
wir hatten nicht einmal ein Läusemittel mit um gegen die Tiere anzukämpfen. Nur
einen Nissenkamm, der zum Glück nie etwas heraus gekämmt hatte. Wir sind so mega
dankbar dass unser Gott uns davor verschont hat.
Gebetsanliegen:
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Lukas‘ Bewerbungen
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Gute letzte Wochen
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Einen guten Abschied von all den Kids und Menschen
die wir lieb gewonnen haben
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Eine gesegnete Heimreise
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