Um 7:15 Uhr fuhr am 17.05. unser Zug nach Coimbatore. Es war
das erste Mal, dass wir in der preisgünstigen Sleeper-Klasse reisten. Die Fahrt
verlief gut und um die Mittagszeit erreichten wir unseren Zielbahnhof,
natürlich mit einer kleinen Verspätung. Zum Busbahnhof mussten wir in
Coimbatore ein Stück laufen. Wir hatten dort keinen Aufenthalt geplant, weil
unser Tagesziel Mettupalayam war. Eine große Auswahl der Busse dorthin gab es
nicht und so stiegen wir bei einem privaten Busunternehmen ein, obwohl wir
eigentlich die staatlichen bevorzugen. Wir fühlten uns darin auch wieder einmal
bestätigt, denn der Fahrer fuhr wie ein Berserker. Zügig kamen wir unserem Ziel
näher, nur hinschauen durfte man nicht. Etwa fünf Kilometer vor Mettupalayam
kam, was kommen musste: Der Bus hatte einen Unfall. Ein Motorrollerfahrer mit
Sozius fuhr ohne zu schauen auf die Straße, das ist hier Gang und Gäbe. Unser
Bus war aber zu schnell um zu bremsen und so krachte es gewaltig. Die
Verunfallten sahen nicht gut aus und der Bus endete auf der Landstraße. Wir
konnten zwei der wenigen Stehplätze im nächsten Bus ergattern und erreichten schlussendlich
unser Ziel. Dort suchten wir nach einem Hotel für eine Nacht, was nicht so
einfach war. Wir fanden schließlich ein freies Zimmer, jedoch in miserablem
Zustand. Wir sagten uns, dass es nur für eine Nacht wäre und blieben. Am 18.
Mai wollten wir mit der Nilgiri Bergbahn fahren. Das ist eine über 100 Jahre
alte Schmalspurstrecke, wo es mit Dampflok und per Zahnstangenantrieb zu dem in
Indien berühmten Ort Ooty den Berg hinauf geht. Die Bahnstrecke ist
Unesco-Weltkulturerbe und deshalb sind die Tickets online schon drei Monate im
Voraus ausgebucht. Aber man kann mit etwas Geduld jeden Morgen noch ein paar
abgreifen. Das war also unser Plan. Vom Bahnhofspersonal erfuhren wir, dass man
sich dafür am besten um 3 Uhr anstellen sollte. Freitagmorgen um 2:30 Uhr
klingelte unser Wecker und eine viertel Stunde später belegten wir in der
Ticketwarteschlange die Plätze 12 und 13. Nach knapp vier Stunden Wartezeit
erhielten wir halb sieben unsere Tickets und waren überglücklich, dass das so
geklappt hatte. Hinter uns gab es nämlich auch etliche die zu spät zum Anstehen
kamen und dadurch leer ausgingen. 7:30 Uhr fuhr die Bahn in Mettupalayam ab und
brachte uns langsam in die Berge hinauf. Wir fuhren durch viele Tunnel, über
unzählige Brücken und konnten die einmalige Natur bestaunen. Das war wirklich
ein Erlebnis. 12:30 Uhr erreichten wir Ooty und suchten, wie üblich, erst mal
nach einer Bleibe. Wir fanden ein Zimmer und erkundeten Ooty. Dabei stellten
wir fest, dass es als Hill-Station so berühmt wie Munnar ist aber in unseren
Augen nicht so schön. Das kühle Klima war trotzdem erholsam. Wir aßen am
Nachmittag ein paar Dosas, wanderten ein Stück und suchten abends noch einen
Geo-Cache, den wir leider nicht fanden. Dafür begegneten wir dabei aber einem
lieben alten Wachmann, mit dem wir einen angenehmen Plausch hatten. Dann ging
auch schon die Sonne unter und wir wieder zurück ins Hotel, um am nächsten Tag
ausgeruht nach Mysore zu starten.
Nach Mettupalayam und Udagamandalam, die lange Form für
Ooty, waren wir nur gekommen um mit der Bergbahn zu fahren. Deswegen waren wir
richtig glücklich, dass sich das Pokern um den Kartenverkauf gelohnt hat und
wir dieses Erlebnis genießen konnten.
Gebete:
-
- Behütete Reise bei den
letzten zwei Stationen
-
- Genesung der beiden
verunfallten Motorrollerfahrer
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